Vögel gelten auf Grund ihrer Lebensraumansprüche sowie ihres Ressourcenbedarfs als ausgezeichnete Indikatoren zur Bewertung des Zustands von Natur und Landschaft. So ist bspw. der Eisvogel auf natürliche Uferstrukturen mit Abbruchkanten angewiesen um seine Bruthöhlen anzulegen. Darüber hinaus benötigt er für eine erfolgreiche Jagd Weidengebüsche im Uferbereich sowie sauberes und klares Wasser mit einem reichen Angebot an Kleinfischen. Daher lässt sich über die Eisvogelbestände nicht nur die Lage des Eisvogels selbst einschätzen, sondern es kann mit seiner Hilfe der gesamte Lebensraum mitsamt des typischen Arteninventars bewertet werden. Dem gegenüber benötigt der Flussregenpfeifer für seine Bruten Kies und Schotterbänke mit einer lückigen Vegetation, welche sich in Bereichen mit geringen Fließgeschwindigkeiten ausbilden. Beide Arten sind durch den Ausbau von Gewässern und den damit verbundenen Strukturverlust in ihren Beständen stark gefährdet.
Zu den typischen Arten an den Ufern der Unteren Mulde zählen
Seit einigen Jahren kann auch der Bienenfresser an der Mulde beobachtet werden. Durch den Klimawandel begünstigt breitet sich sein Verbeitungsgebiet immer weiter nach Norden aus.
Durch die Maßnahme „Wiederherstellung natürlicher Ufer“ galang es unmittelbar einen neuen Lebensraum für die Uferschwalbe zur schaffen. Bereits in der Brutsaison nach Durchführung der Maßnahme konnten zahlreiche Bruthöhlen am neugeschaffenen Naturufer festgestellt werden. Auch der Eisvogel profitiert von den neu geschaffenen Lebensraum. Weiterhin wird erwartet, dass durch die Ablagerung des dort abgetragenen Materials in Bereichen mit einer niedrigen Fließgeschwindigkeit neue Lebensräume für Flussregenpfeifer und Flussuferläufer entstehen.