Nördlich von Retzau befindet sich ein mit einer massiven Steinschüttung gesicherter Uferabschnitt. Aus heutiger Sicht eine unnötige Maßnahme, liegt doch das Ufer direkt im Bereich von Wiesen und Wäldern, weit entfernt von schützenswerten baulichen Anlagen, die eine Eindämmung der Wanderungsbewegung des Muldeufers rechtfertigen würde.
Auf einen Abschnitt von ca. 500 m wurden daher die Steinschüttungen entfernt. Das Wasser soll in diesem Bereich wieder ungehindert das Ufer unterspülen und somit die Bildung von flusstypischen Strukturelementen, wie Abbruchkanten, Kiesbänke oder sandige Flachwasserzonen, vorantreiben.
Im Laufe mehrere Jahre wird die Mulde ihr Flussbett in die angrenzende Wiese verlegen. Erst mit Erreichen der Waldgrenze wird die Geschwindigkeit durch die verfestigende Wirkung der Baumwurzeln verlangsamt. Einige der Bäume am Rand werden durch Unterhöhlung in die Mulde stürzen und so das natürliche Totholz bilden.