Altarme besitzen als Bindeglied zwischen Fluss und Auwald eine wichtige Funktion für den Wasserhaushalt im Fluss-Auen-Ökokomplex. Neben den saisonalen Hochwassern, sind sie es, die das Wasser zu den feuchtigkeitsliebenden Arten der Auen bringen. In der vom Menschen überformten Landschaft können sie dieser Funktion allerdings immer seltener gerecht werden und so wird die allgemeine Austrocknung der Auen zusätzlich verstärkt.
Um den Effekt der Wiedervernässung, durch den Anschluss eines ehemaligen Seitenarms, auf das Wachstum und die Gesundheit von Stiel-Eichen (Quercus robur) zu messen, wurden die Stiel-Eichen entlang des Seitenarms mit Dickenwachstumsmessern, sogenannten Dendrometern, versehen. Diese Dendrometer sind flexible Ringe, die sich den Stammumfang anpassen und somit das jährliche Dickenwachstum der Bäume aufzeichnen. Aus diesen Daten lässt sich die Vitalität der Bäume ableiten. Um mehr über den Wirkungsgrad des wieder durchströmten Seitenarms zu erfahren, wurden die Bäume vor Anbringung der Dendrometer in die vier Kategorien nah/jung, nah/alt, fern/jung und fern/alt eingeteilt.