Am 09. Oktober fand der erste Spatenstich zur Wiederherstellung des Seitenarms im Bereich der Muldemündung statt. Acht Wochen später konnte die bauausführende Firma Vollzug melden. Vorausgegangen war die Ausbaggerung nicht mehr durchströmbarer Bereiche eines Seitenarms der Mulde auf einem Abschnitt von ca. 450 m. Zudem wurde eine Flutrinne wieder an das Hochwassergeschehen der Mulde angebunden. Der Seitenarm wird nun bei Mittelwasser wieder regelmäßig durchströmt und fließt über den Fährsee zur Elbe hin ab. Das Aushubmaterial wurde zu zwei Wildrettungshügeln aufgehäuft. So finden zukünftig in diesem großen Überflutungsbereich Biber, Reh & Co. einen sicheren Zufluchtsort bei extremen Hochwasssern.
Hintergrund:
Seitenarme und Flutrinnen sind die Lebensadern der Auen. Oft ziehen sich kilometerlang durch Wald und Wiesen. Bei steigendem Wasser füllen sie sich als erstes und wenn der Fluss längst wieder in seinem Bett ist, stehen sie noch lange als Feuchtlebensraum den Bewohnern der Aue zur Verfügung. Gleichzeitig sind sie durch den Wechsel von Überflutung und Trockenfallen ein Standort an dem nur sehr angepasste und häufig sehr seltene Pflanzen überdauern können. Oft wurden diese Flutrinnen und Seitenarme beim Wegebau und im Rahmen von Entwässerungsmaßnahmen zugeschüttet.
Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete über die Fertigstellung.