Die „wilde“ Mulde der Öffentlichkeit näher zu bringen, auf die Vielfalt und Schönheit einer weitgehend natürlichen Flusslandschaft aufmerksam zu machen, ist Zielstellung der projektbegleitenden Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit. Einmal jährlich haben interessierte Besucher am Mulde-Fluss-Tag die Möglichkeit, sich über Inhalte, Ziele und Projektfortschritte zu informieren. In Zusammenarbeit aller Projektpartner wird mit geführten Exkursionen zu Land und zu Wasser, Anschauungsmaterialien, Experimenten und Mitmach-Aktionen für Groß und Klein ein abwechslungsreiches Programm angeboten.
Neun Menschen – ein Fluss
Die Muldegeschichten erzählen von der bewegten Geschichte eines Flusses, aus der Sicht von neun Menschen, die an und mit dem Fluss leben oder lebten.
Die Erzählungen reichen dabei vom Mittelalter bis ins Hier und Jetzt. Sie werfen einen Blick auf einen Fluss, der zu DDR-Zeiten enormen Belastungen durch die chemische Industrie ausgesetzt war, welcher aber zugleich eine Naturkulisse bietet, die einen Naturfotografen ins Schwärmen bringt. Die Mulde brachte Zerstörung und sie bietet zugleich ein Zuhause. Die Mulde hat viele Gesichter. Von einigen erzählen die Muldegeschichten.
Im Rahmen der Umweltbildung wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit Dessauer Schulen gelegt. Das Thema Wildflusslandschaft Mulde soll dauerhaft im Lehrplan von Schulen etabliert werden. Die Schüler können u.a. bei Projektarbeiten unterstützt werden. Im Schuljahr 2017/18 beschäftigen sich SchülerInnen der 7. Klasse des Liborius-Gymnasiums Dessau z.B. mit den Themen Wasserrahmen-Richtlinie („Mulde – Note 3 -setzen!“), dem Ökosystem Fluss und seiner Artenvielfalt („Der Stör – ich bin dann mal weg“ oder „Wilde Forschung“) oder dem Fluss und seinen Anwohnern („Die Dessauer und ihre Mulde – Flussgeschichten“). Ergebnis dieses Projektes waren kleine Webauftritte, Schaubilder und die folgend vorgestellten Brettspiele.
Mensch, Stör mich nicht! Spielfeld
Geplant ist weiterhin ein überregionaler Austausch mit anderen vergleichbaren Projekten in Deutschland. So haben Schülergruppen die Möglichkeit, diese Projekte an anderen Flüssen kennenzulernen. Umgekehrt können andere Schulklassen zu unserem Mulde-Projekt eingeladen und geführt werden.
Der Wilde Mulde Lehrbaustein bietet Schülern der 7. Klasse die Möglichkeit, Teile des Biologieunterrichts an und mit der Mulde zu erleben. Dafür wurden die Inhalte des Lehrplans mit dem Wilde Mulde Projekt verknüpft. An Hand der Umsetzungs- und Forschungsarbeiten im Projekt werden die Inhalte des Lehrplans praxisnah und zugleich anschaulich vor Ort erläutert. Eine Reihe von Experimenten sollen zudem das erworbene Wissen vertiefen.
Dieses Angebot kann sowohl als Führung durch den FÖLV wahrgenommen werden, als auch über eine digitale Anwendung.
Unter
https://lehrbaustein.wilde-mulde.de/
erhalten Lehrer*innen die Möglichkeit einen Account für ihre Klasse anzulegen. Diesen können die Schüler dann gruppenweise nutzen, um selbstständig am und mit dem Fluss ihr Wissen in Biologie zu erweitern. Zusätzlich bietet die Anwendung die Möglichkeit, erworbenes Wissen schließlich direkt an den Lehrer*in zu senden.
Auf Schatzsuche gehen und dabei spielerisch die Mulde entdecken Mit Geocaches sollen verschiedene Themen eines Wildlfusses vermittelt werden. So widmete sich der erste Geocache „Alles im Fluss“ dem Thema Fließdynamik und der damit verbundenen Bildung von Gleit- und Prallhängen. Weitere Themen die bearbeitet werden sollen sind u.a. der Fluss als Lebensraum und die Renaturierung eines Flusses.