In natürlichen Flüssen verschieben sich, durch die Kräfte des fließenden Wassers, stetig seine Ufer. Unebenheiten im Gewässerbett lenken das Wasser ab und lassen Verwirbelungen, Strömungsschnellen und seichte Verlandungszonen entstehen. In Bereichen mit einer hohen Fließgeschwindigkeit nagt das Wasser förmlich am Ufer und bildet steile, stetig unterspülte Prallhänge aus. Das dort abgetragene Material wird stromabwärts transportiert und in Bereichen mit einer geringen Fließgeschwindigkeit, den Gleithängen, wieder abgelagert, wo sich in der Folge Kiesbänke ausbilden.
Diese typischen Strukturelemente naturbelassener Fließgewässer werden ständig vom Wasser überformt, jedes Hochwasser sortiert die Lebensbedingungen an den Ufern ein Stück weit neu. Langlebige Pflanzenarten können sich da nur schlecht etablieren. Einige Uferbereiche stehen, durch die jahreszeitlich bedingten Wasserstandsschwankungen, sogar nur zeitweise zur Verfügung. Die Pflanzen entlang von Ufern und Kiesbänken sind daher zumeist hochspezialisiert, störungsliebend und vor allem kurzlebig. Durch die ständige Störung ist zudem die Vegetation der Uferbereiche nicht geschlossen und weist größere Lücken auf, was wiederum verschiedene Tierarten für sich zu nutzen wissen. Diese sind z.B.