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Vegetation Auwald/ Auenwiesen

Als Primärproduzenten stehen Pflanzen ganz am Anfang von so gut wie jeder Nahrungskette. Darüber hinaus besitzen sie eine Vielzahl weiterer Funktionen. So dienen sie bspw. als Versteck und Brutplatz für Tiere. In Auen regulieren sie ihre Umwelt indem sie Sediment, Nähr- und Schadstoffe im Hochwasserfall aus dem Wasser filtern. Da die meisten Flüsse durch die Stoffeinträge aus der intensiven Landwirtschaft zu viele Nährstoffe enthalten, ist diese kostenlose Dienstleistung durch die Vegetation der Aue eine besonders wichtige Funktion mit weitreichenden Folgen für das gesamte Flussökosystem. So führt die Nährstoffanreicherung in Flüssen bspw. zu einer Verschiebung des Artenspektrums der Wasserpflanzen, der wirbellosen Kleinstlebewesen und schließlich der Fische.

Um zunächst einen Überblick über die Pflanzengesellschaften an der Mulde zu erhalten, wurden auf allen Probeflächen die Artenzusammensetzung, der Gesamtdeckungsgrad sowie die artspezifischen Deckungsgrade erfasst. Um darüber hinaus die funktionellen Eigenschaften der Vegetationsgesellschaften bewerten zu können, wurden auf ausgewählten Probeflächen Sedimentmatten ausgebracht. Mit Hilfe dieser Matten lassen sich die zurückgehaltenen Sedimente durch die Vegetation nach einem Hochwasser bestimmen. Zusätzlich wurde die Struktur, Dichteverteilung und Höhe der Vegetation fotografisch ermittelt. Aus der Verschneidung dieser Ergebnisse lässt sich schließlich ableiten, welche strukturellen Eigenschaften der Vegetation besonders effektiv Sedimente zurückhalten und welche Bewirtschaftungsformen der Aue diese Rückhalteleistung fördern.

Erste Auswertungen zeigen, dass bestimmte Eigenschaften der Pflanzen, wie die Behaarung und Größe der Blätter, einen besonders starken Einfluss auf die Rückhalteleistung der Vegetation haben. So halten Pflanzen mit kleinen, behaarten Blättern besonders effektiv Sedimente zurück. Neben weiteren Faktoren wie der Vegetationsdichte und -höhe hat auch die Artenvielfalt einen Einfluss auf die Rückhalteleistung der Vegetation. Optimal ist dabei eine Mischung aus niedrig- und höherwüchsigen Pflanzen.

Weiterhin wurde von einem Teil der Untersuchungsflächen die Vegetation abgeerntet und im Labor auf ihren Kohlenstoff-, Stickstoff-, Phosphor- und Schwermetallgehalt analysiert. Die Ergebnisse hierzu stehen noch aus.